Die Wochenenden gehören ganz den zukünftigen Welpenbesitzern und Freunden.
Die Ersten kommen schon ganz früh und helfen bei der ersten Pinkelpause, der Wiegung und der Frühstücksbreifütterung. Nach einem gemeinsamen Spaziergang mit den großen Vierbeinern ist dann Welpenspielen angesagt.
Die Spielwiese der Rasselbande wird immer abwechslungsreicher und es gibt laufend neue Hindernisse zum Erlernen. Mein Papa hat ihnen mit Tom gemeinsam eine Wippe gebaut, damit sie sich an bewegliche Untergründe gewöhnen können. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie wichtig das ist. Ryoko ist auf Brücken immer sehr skeptisch. Wenn sich diese auch noch ganz leicht bewegen oder noch schlimmer vielleicht sogar aus einem Baugitter sind, bedeutet das für sie sehr viel Überwindung. Mit angelegten Ohren und eingezogenem Schwanz kriecht sie uns nach. Alagna hat mit keinem Untergrund Probleme. Sie durfte vor zwei Jahren in dem Gehege alles ausprobieren, jetzt ist der B-Wurf dran.
Mit Mutti hat Papa einen Vorhang aus Bambusstäben „genäht“, durch den sie lernen müssen, durchzugehen. Diesen, der zum Erdgeschoß ihres Unterstandes führt, haben sie aber etwas missinterpretiert, indem sie ihn als Sichtschutz für’s auf’s Klogehen verstanden haben. Dabei habe ich gar kein Herzerl drauf gemalt. 🤣🤣
Jetzt sind sie dann auch bald groß genug für den Reifen und aber auch zu groß für den gekauften Welpentunnel. Da wird noch ein neuer Bambustunnel gebaut werden müssen.
Jedes neue Gadget wird natürlich sofort inspiziert und es dauert nicht lange, bis sie auch diese Hürden unter der Aufsicht und Motivation ihrer zukünftigen Eltern meistern.
Während die Zwei- und Vierbeiner im Gehege und im Garten herumtollen, widmen sich Tom und ich einem unserer anderen Hobbys – dem Kochen. Nicht nur die Vierbeiner werden bei uns verwöhnt, auch ihr Besuch kommt kulinarisch hier hoffentlich auf ihre Kosten. Ganz nach dem Motto „wir verwöhnen Euch jetzt, dafür dürft Ihr unsere Sprösslinge ihr Leben lang verwöhnen“.
Zum Frühstück bekommen alle das Gleiche – Welpenbrei für die Welpen, Porridge für die Eltern. Zu Mittag sind wir dann schon etwas kreativer. Was ich, seit dem ich das Gehege mit dem Hot Dog Schild dekoriert hab, schon die ganze Zeit machen wollte, wurde letztes Wochenende endlich ausprobiert und selbstverständlich nicht nur als Würstchen mit Senf und Ketchup. Da gibt es natürlich gleich mehrere Kreationen aus verschiedenen Ländern der Welt. 😉
Ein weiteres zum Akita passendes Essen gab es als die Großeltern väterlicherseits ihre Enkeln anschauen wollten: Sushi 🍣.
Es hat uns sehr gefreut Krisina Reithner und Christopher Kös vom Akita Kennel Ko Kitsune Maru zeigen zu können, wie die Nachkommen aus der Verpaarung Maru und Ryoko bei uns aufwachsen. Wir konnten Erfahrungen austauschen, ein bisschen fachsimpeln, Probleme, Sorgen aber auch Freuden teilen und ganz viele tolle Fotos schießen. Auch das erste „Showtraining“ wurde absolviert. Wir sind ganz stolz darauf, dass zwei der Welpen in der Zucht bleiben und das freundliche Wesen und die gesunden Gene der Eltern hoffentlich super weitervererben.
An solchen Tagen habe ich sozusagen Welpenauszeit und bis auf das eine oder andere Foto, das ich dazwischen schieße, bekomme ich nicht wirklich was von Ryokos Bärchen mit.
Erst am Abend, wenn wir sie dann nach einer Pipi- und Kackirunde im großen Garten wieder ins Wohnzimmer führen und unsere abendliche Spiel- und Kuschelstunde beginnen, merke ich, wie sehr sie mir den ganzen Tag gefehlt haben.
Es fehlt mir Bonesea und seine Hechtsprünge in Richtung meiner Nase.
Es fehlt Eisbärchen und seine Versuche, mich als Klettergerüst zu verwenden.
Es fehlt Beau und sein Knabbern an meinen Fingern.
Es fehlt Calmsy und ihr gründliches Ohrputzprogramm.
Es fehlt Fleckchen und ihre Frisierkünste.
Es fehlt Speedy und ihre Zähne in meinen Zehen.
Es ist unglaublich wie sehr ich diese Gremlanhas (=Mischung aus Gremlins und Piranhas) ins Herz geschlossen habe. ….
Dabei hat unsere gemeinsame Zeit ein Ablaufdatum und die Uhr tickt …
Es geht alles immer schneller! Wir haben 14 Tage gewartet bis sie die Augen aufgemacht haben. Eisbär hat über Nacht die Ohren aufgestellt… 😱 auf einmal in der Früh sitzt er vor der Balkontür und bestaunt wohl selbst überrascht sein neues fesches Spiegelbild. Jetzt schaut er fast schon erwachsen aus, dachte er sich sicher.
Auch Alagna hat die Ähnlichkeit mit Akitas endlich erkannt und sich heute ganz kurz von Calmsy bespringen lassen ohne sofort fluchtartig ins Badezimmer zu verschwinden.
Der Aktionsradius der Rasselbande wird auch immer größer. Jeden Tag wird ein neuer Teil des Gartens entdeckt. Gestern war es der Obstbaumhain und damit ihre Liebe zu Birnen.
Heute der Müllplatz und die leeren Katzendosen. Das ist alles so spannend, dass es schwer ist, sie im Gehege zu halten. Bonesea ist da ganz einfallsreich, wenn es um Ausbruchsmöglichkeiten geht. Immerhin hat er schon am Kloherzerlfenster der Wurfbox geübt.
Umso schöner ist es zu sehen, wie sie auf uns reagieren, wie man sie zu sich zurück klatschen kann oder wie sie trotzdem immer dorthin zurück kommen, wo wir sind … ob Garten oder Zelt oder Wohnzimmer.
Ich glaube nicht nur ich hänge an ihnen, sie auch an mir. …
Und wir haben nur noch drei gemeinsame Wochen …